Auf in neue Zeiten

Viele Bilder, viele Welten,
vorgegeben
was sie gelten,
viele Muster, wenig Grenzen
lässt uns verblassen
doch auch glänzen.
Wandern, hoffen,
frei sein von Last
Leben gib mir Frieden,
und auch Rast.
Weiter kämpfen
und Stand halten,
voller Glauben
Gerechtigkeit walten,
kommen und gehen,
blind sein und sehen.
Innere Unruh gibt mir zu denken,
kann ich der Welt denn noch
irgendwas schenken?
Bin ich zu schwach,
gehe fort und gib‘ auf?
Zeig meine Kräfte
und steige hinauf,
kann ich es denn schaffen,
kann es doch gehen?
Werden wir siegen?
Wir werden sehen.

– Andrea Stöger –

Die Möwe auf dem Stein

Die Möwe sitzt auf dem Stein. Sie wartet. Auf was? Dass ein Fisch vorbei kommt und ruft: „friss mich!“ Sie schaut. Leicht irritiert von den grölenden Menschen am Strand. Denkt nicht. Beobachtet nur. Fühlt sich sicher auf dem Stein. Wenn eine große Welle kommt und über den Stein schwappt, hat sie die Möglichkeit, ihre Flügel auszubreiten und in den Himmel zu entgleiten. Sie kann abwägen, gefällt es mir hier? Ist es sicher? Ist es schön? Gibt es hier noch etwas zu tun oder zu sehen für mich? Oder gar ein günstiges Häppchen? Sie ist ganz im Moment. Was brauche ich jetzt? Was will ich jetzt? Ohne zu überlegen, was morgen sein könnte. Ja, morgen könnte ein Sturm aufziehen, es könnten dröhnende Wellen an die Felswände geschmettert werden und zackige Blitze in das Meer einfahren – und wenn es so wäre, müsste sich die Möwe einen anderen, ruhigen Ort suchen, Schutz, um das Gewitter zu überstehen. Aber darum macht sie sich heute noch keine Gedanken. Heute strahlt doch die Sonne. Heute plant die Möwe noch nicht, wo sie morgen sein wird. Und viel wichtiger: heute hat sie noch keine Angst davor, dass morgen vielleicht ein Gewitter sein könnte. Keine Angst vor dem Morgen. Es könnte ja auch schön sein. Es ist egal. Heute ist es schön. Die Möwe lebt im Gefühl, dass das Leben gut für sie sorgt – und: „Schnapp“ – da hüpft ein Fisch aus dem sprudelnden Wasser und die Möwe braucht nur mehr zuzuschnappen und kann satt fort fliegen.
– Andrea Stöger –

Glück finden

Mein tiefes inneres Sein erfahren,
durch Außen verzerrt
in vielen Jahren.
Die Vorstellung, irgendwie sein zu sollen,
ein glückliches Herz
doch nur leben zu wollen.
In Freiheit und innerem Frieden geborgen,
Vertrauen zu fühlen
voll Freude ins Morgen.
Auf nichts beharren,
in Demut sein,
zu fühlen – die Welt ist groß – ich klein.
Die innere Begrenzung nun doch überwinden,
mich selbst und mein inneres Glück zu finden.
– Andrea Stöger –

Herzensfreiheit

Wenn ich den goldnen Schimmer seh,
von Weitem hinter Bäumen,
wie groß Unendlichkeit sein mag,
ich kann es nicht erträumen.

Die Enge des Verstandes grenzt
an imaginäre Wände,
der Seele Herzensfreiheit spricht
des Glückes viele Bände.

– Andrea Stöger –

Das lachende Leben

Das herrliche Rauschen der Blätter im Wind,
mein rauschendes Herz,
alles geht so geschwind,
nur hasten, kein Rasten, nur machen und tun,
mein Herz möchte sein,
manchmal einfach nur ruhn.
Gedanken und Pflichten, die auch noch sein müssen,
doch ich glaub, es ist Zeit, das Leben zu küssen,
genießen,
die Zeit manchmal Zeit sein lassen,
im Augenblick sein,
mich selbst erfassen.
Kein „ich hab’s nicht geschafft“,
kein „ich muss es noch machen“,
ein „ich lasse mich fallen“ und
„gibt’s vielleicht was zu lachen?“
Das Leben ist ein Hauch vom zarten Moment,
ist es echt so gemeint, dass der Mensch immer rennt,
funktioniert und erfüllt
und sich selbst nicht mehr spürt?
Für mich nicht, denn die Blätter im Wind sind schön,
die Berge und Bäume schön anzusehen.
Die Sonne strahlt,
die Gedanken werden still.
Dieser Moment – er ist das, was ich will.
Ganz ruhig, in Harmonie, denn auch das ist das Leben.
Es muss nicht immer was zu tun geben.
Die Welt ist so groß, der Mensch ist so klein.
Und manchmal dürfen wir auch einfach nur sein.

– Andrea Stöger –

Einsames Herz

Schäumend bäumende Wellen vor hellen
sonnengefluteten Bergen mit Sand,
träumend stehend liegende Herzen
voll Aufregung, Ruhe,
friedliches Land.

Denkend schenkend Gefühle der Stärke,
gemauerte Wogen, gewurzeltes Sein,
der herrlichen Welt verführende Werke,
Unendlichkeit, Ewigkeit,
mein Sein ist so klein.

Gemauert, bedauernd, verhärtete Blicke,
verschollenes Denken,
mystische See.
Voll Melancholie und Liebe ergriffen,
der Einsamkeit Herzen tut so weh.
– Andrea Stöger –

Deine Schritte

Goldenes Licht erhellt saftig grüne Wiesen unter blauem Sommertraum. Helle Strahlen durchfluten dein Herz und geben dir Zuversicht und Kraft für deine Schritte. Klare Gedanken zeigen dir: du bist stark. Fühle dich verwurzelt, kraftvoll, als Teil dieser Welt. Du wirst getragen, wenn du dich tragen lässt, wenn du vertraust, dass es gut wird und deine Ängste überwindest. Nur du weißt, was du willst und brauchst. Höre in dich hinein. Prüfe jeden Impuls von außen, ob er für dich stimmig ist. Du musst nicht. Du musst nichts. Du kannst. Wenn du willst.
– Andrea Stöger –