Selbstliebe

Zu langsam ich wachse,
zu wenig ich bin,
zu viel ich denke,
mehr Verlust als Gewinn.
Das, was ich mache,
wird wohl nicht reichen,
das was ich fühle,
ist falsch und muss weichen.
Das was ich erreicht hab‘,
ist von Grund auf nichts wert,
die anderen sind besser,
schöner, mehr begehrt.
Ich fühl‘ mich wie niemand,
kann nichts und bin schlecht,
voll Bedauern,
voll Versagen,
voller Wut – ungerecht.
Kann nicht lieben,
nicht annehmen,
kann mich selbst gar nicht sehen,
möchte weg sein,
kann’s nie schaffen,
keine Chance weiterzugehen.
Da ist kein Stolz und kein Wert,
auch wenn ich schaffe und tu,
wird es niemals genug sein,
nur Versagen, keine Ruh‘.

Doch am Ende der Gedanken,
kann der Zweifel doch nur wanken.
Lasse reden alle Leute,
geh‘ meinen Weg im Hier und Heute.
Tröste innere Kinderschmerzen,
heile abgelehnte Herzen.
Nimm mich an und akzeptiere.
Geh‘ voran und nicht verliere,
meinen Glauben an meine Kraft,
ich zeig‘ der Welt,
wie man es schafft.
Verzeihe jenen, die mich nicht sehen,
erlaub‘ mir selbst, meinen Weg zu gehen.

– Andrea Stöger –

Die Möwe auf dem Stein

Die Möwe sitzt auf dem Stein. Sie wartet. Auf was? Dass ein Fisch vorbei kommt und ruft: „friss mich!“ Sie schaut. Leicht irritiert von den grölenden Menschen am Strand. Denkt nicht. Beobachtet nur. Fühlt sich sicher auf dem Stein. Wenn eine große Welle kommt und über den Stein schwappt, hat sie die Möglichkeit, ihre Flügel auszubreiten und in den Himmel zu entgleiten. Sie kann abwägen, gefällt es mir hier? Ist es sicher? Ist es schön? Gibt es hier noch etwas zu tun oder zu sehen für mich? Oder gar ein günstiges Häppchen? Sie ist ganz im Moment. Was brauche ich jetzt? Was will ich jetzt? Ohne zu überlegen, was morgen sein könnte. Ja, morgen könnte ein Sturm aufziehen, es könnten dröhnende Wellen an die Felswände geschmettert werden und zackige Blitze in das Meer einfahren – und wenn es so wäre, müsste sich die Möwe einen anderen, ruhigen Ort suchen, Schutz, um das Gewitter zu überstehen. Aber darum macht sie sich heute noch keine Gedanken. Heute strahlt doch die Sonne. Heute plant die Möwe noch nicht, wo sie morgen sein wird. Und viel wichtiger: heute hat sie noch keine Angst davor, dass morgen vielleicht ein Gewitter sein könnte. Keine Angst vor dem Morgen. Es könnte ja auch schön sein. Es ist egal. Heute ist es schön. Die Möwe lebt im Gefühl, dass das Leben gut für sie sorgt – und: „Schnapp“ – da hüpft ein Fisch aus dem sprudelnden Wasser und die Möwe braucht nur mehr zuzuschnappen und kann satt fort fliegen.
– Andrea Stöger –

In Liebe

In Liebe wachsen.
In Liebe reifen.
In Liebe horchen.
In Liebe sehen.
In Liebe verzeihen.
In Liebe lassen.
In Liebe glauben.
In Liebe werden.
In Liebe wandern.
In Liebe träumen.
In Liebe verändern.
In Liebe wundern.
In Liebe lachen.
In Liebe akzeptieren.
In Liebe verstehen.
In Liebe schenken.
In Liebe leben.
Mit Liebe gehen.

In Liebe sein und Liebe fühlen ist das Schönste auf der Welt.
Wir wünschen Euch eine starke Liebe, in allen Momenten, in stürmischen Zeiten,
eine Liebe, die euch erfreut, begeistert, begleitet, tröstet und verbindet.
Wir wünschen Euch zur Hochzeit, ganz viel Liebe, Glück, Zusammenhalt und alles Gute für Eure gemeinsame Zukunft!

– Andrea Stöger –